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Guten Tag,
ein bisschen unangenehm ist es mir schon, mich hier anzumelden nur um mein Problem loszuwerden. Vielleicht kann mir jemand, der sich mit den Interna des SUN-12K-SG04LP3-EU auskennt trotzdem helfen?
Eine Anfrage an Deye habe ich schon gestellt, jedoch bisher noch keine Antwort erhalten.
Kurzfassung
Der Wechselrichter sollte, wie das ja viele machen, mittels eines Umschalters sowohl im Netzparallel- als auch im Notstrom-Betrieb laufen können (Schaltplan aus dem PV-Forum). Der Elektriker schloss jedoch zunächst den Grid-Eingang nach dem Umschalter an, so dass in Stellung "Not" der Load-Ausgang mit dem Grid-Eingang kurzgeschlossen war. Das Display zeigte die ganze Zeit off-grid an. Bei mehr abgenommener Leistung als Batterie und PV liefern konnten, fiel kurz der Strom aus, und war nach etwa 30 Sekunden wieder da.
Nach der Korrektur des falschen Anschlusses (es waren nach wie vor nur 4mm²-Kabel verbaut) führte beim Anschalten des Wechselrichters wahrscheinlich eine kurze Überspannung zu Schäden an mehreren Geräten bzw. Netzteilen. Kann es sein, dass der Wechselrichter durch den falschen Anschluss bzw. einen Kurzschluss zwischen Load und Grid einen Schaden erlitten haben könnte, der zu dieser Überspannung führte?
Langfassung
Noch einmal die etwas detailliertere Schilderung, die so in etwa auch an Deye ging, vorsicht, viel Text...
Im folgenden beschreibe ich:
1. Den geplanten Aufbau der Verkabelung
2. Vorgeschichte: Fehlerhafter Anschluss durch den Elektriker und Effekte
3. Verhalten nach Korrektur der Fehler aus Punkt 2
a) Beschädigung mehrerer Geräte beim Einschalten im Netzparallelbetrieb
b) Verhalten am Load-Ausgang fehlerhaft
c) Messung der Einschaltspannung ohne Ergebnis
d) Nach Festziehen: Verhalten am Load-Ausgang wie erwartet
4. Weitere Schritte
a) Ersetzen der zu dünnen Kabel
b) Klärung der Ursache von 3a und 3b
c) Weiterer Betrieb zunächst isoliert (für Zugriff durch Deye)
1. Geplanter Aufbau der Verkabelung
Die Verkabelung war so geplant, dass mittels eines Umschalters (Netz, 0, Not) mit vorauseilendem Nullleiter das Hausnetz wahlweise über das Netz des Versorgers, oder den Load-Ausgang des WR versorgt wird. Jede der zwei Einstellungen entspricht dabei für sich den entsprechenden Diagrammen in der Anleitung des Inverters. Sowohl vor dem Grid-Eingang, als auch nach dem Load-Ausgang des Deye wurden 63A Sicherungs-Automaten verbaut.
So sollte in Stellung "Netz" des Umschalters das Hausnetz auch ohne Inverter zu betreiben sein (z.B. falls der Wechselrichter ausfällt), und in Stellung "Not" das Haus im Falle eines Stromausfalls weiter durch den Deye und die angeschlossene Batterie versorgt werden.
2. Fehlerhafter Anschluss durch den Elektriker und Effekte
Der in 1. beschriebene Aufbau setzt voraus, dass der Deye noch vor dem Umschalter mit dem Netz verbunden ist. Der Elektriker verband den Grid-Eingang des Deye jedoch NACH dem Umschalter. Dies hatte zur Folge, dass in Stellung "Not", in der der Load-Ausgang das Haus versorgt, dieser direkt mit dem Grid-Eingang verbunden war, was natürlich nicht sein darf.
In der Folge erkannte der Wechselrichter zwar, dass an Grid 230V Spannung anlag (die er über den Load-Ausgang selbst bereitstellte), das Display zeigte dennoch permanent "off grid" an. Sobald das Haus mehr Leistung abnahm als Photovoltaik und Batterie liefern konnten, fiel der Strom kurz aus, und war nach etwa 30 Sekunden wieder da. Ich vermute, dass der Deye entweder das Hausnetz abwarf, weil die Leistung nicht ausreichte, oder den Load- und Grid-Anschluss kurzschloss, weil er die fehlende Energie durch das Netz ergänzen wollte.
Bei aktiviertem "Signal Island Mode" hörte man, wie alle paar Minuten wiederholt versucht wurde, ein internes Relais zu schalten.
Später fiel noch auf, dass anstatt der benötigten 10mm²-Leitungen sowohl zu Load, als auch zu Grid, nur 4mm² verbaut wurden.
Da die CT-Klemmen installiert waren, funktionierte der Netzparallelbetrieb (Null-Export zu CT) wie erwartet ohne Probleme.
3. Verhalten nach Korrektur des Fehlers aus Punkt 2
Der Elektriker behob daraufhin den Fehler der falschen Verkabelung am Umschalter, und verband den Wechselrichter bereits vor dem Umschalter mit dem Netz. Der zu geringe Kabeldurchschnitt war zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgefallen.
3. a) Beim Einschalten des Wechselrichters, noch in Stellung "Netz", gingen mehrere an Phase 3 angeschlossene Netzteile kaputt. Dabei entstand ein nicht unerheblicher Schaden. Dies lässt aus meiner Sicht auf eine Überspannung beim Einschalten schließen, die eigentlich nicht auftreten darf.
3. b) In Stellung "Not" war folgendes Verhalten zu beobachten: Bei ausgeschaltetem Hauptschalter, wenn das Haus also nur über Photovoltaik und Batterie versorgt wird, funktioniert alles wie erwartet. Sobald das Versorgernetz wieder angelegt wird, flackert in regelmäßigen Abständen von wenigen Minuten kurz das Licht. Die Anzeige stellt die ganze Zeit "off grid" dar. Ich vermute, dass der Wechselrichter versuchte, das Netz wieder zuzuschalten, dies jedoch nicht klappte.
3. c) Der Elektriker prüfte zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal das Verhalten des Wechelrichters beim Einschalten, und konnte den Fehler aus Punkt 3a nicht reproduzieren, bzw. keine zu hohen Spannungen feststellen.
3. d) Der Elektriker zog danach noch einmal alle Kabel fest an. Obwohl sich an der Verkabelung eigentlich nichts geändert hatte, funktionierte die Notstromfunktion an Load danach wie erwartet: Das Display zeigte nach wenigen Minuten an, mit dem Grid verbunden zu sein, und bei Abnahme von etwa 8 kW wurde das Haus mit 4 kW von der Batterie, und 4 kW vom Netz versorgt.
4. Weitere Schritte
4. a) Die 4 mm²-Kabel werden zeitnah durch die in der Anleitung vorgesehenen 10 mm²-Kabel ausgetauscht.
4. b) Das größte Problem ist der unter Punkt 3a beschriebene Schaden. Dafür ist vor allem zu klären, ob durch die falsche Verkabelung (Punkt 2) eine Beschädigung des Wechselrichters entstanden sein könnte, die in der Folge zu der Überspannung beim Einschalten, und dem Nicht-Funktionieren der Notstromfunktion (Punkt 3b) führte. Wie und auf welche Weise könnte der Wechelrichter deshalb fehlerhaft sein?
4. c) Zunächst werde ich den Wechselrichter isoliert ohne Verbindung zum Netz oder dem Haus im Leerlauf sowie im Inselbetrieb betreiben. Nach dem Auftreten der beschriebenen Fehler habe ich ihn in die Solarman Smart App eingebunden, so dass Deye zur Kontrolle auf das Gerät zugreifen kann. In der Solarman App werden davor aufgetretene Fehler allerdings nicht angezeigt.
VG Danni
Edit: Statt 6 mm² werden 10 mm² verbaut werden, wie in neueren Installationsanleitungen empfohlen.
Kurzfassung: Überspannung vermutlich durch Sternpunktverschiebung.
Vermutlich KEIN Überspannungsschutz im Hausnetz.
Knapp 120€ für den 255V DEHN 953400 DR M 4P 255 sind gut investiertes Geld!
Ggf. auch noch einen Notumschalter ohne Nach-/Vorlaufenden Neutralleiter -> Sternpunktverschiebung kommt dann garantiert irgendwann beim Umschalten mal.
Auch hier hilft der DEHN, aber besser zusätzlich den richtigen Umschalter nutzen.
Stimmt, zwischen WR und Hausnetz ist kein Überspannungsschutz eingebaut, es gibt nur einen vor dem Zähler. Ich werde mir den Dehn zur Sicherheit für die Zukunft mal bestellen, danke :).
Es ist durchaus denkbar, dass der Fehler auftrat, als der Notumschalter auf "Netz" gestellt wurde, leider kann ich das nicht mehr zu 100% sagen. Du sagst also, dass dabei dann die Sternpunktverschiebung aufgetreten ist? Es handelt sich bei dem Umschalter um den 22kw Sontheimer (Amazon), der eigentlich einen vorauseilenden Neutralleiter haben sollte.
Hallo,
ein Update für zukünftige Leser:
- Wir gehen davon aus, dass der WR selbst unbeschädigt ist. Mittlerweile wurden die Kabel zu Grid und Load durch 10mm² ersetzt, und alles scheint zu funktionieren.
- Die Schäden an den Geräten sind trotz Sontheimer mit vorgeschaltetem Neutralleiter mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Sternpunktverschiebung zurückzuführen, wie von @stsoft vermutet. Dazu weiter unten mehr.
- Wir haben keinen weiteren Überspannungsschutz zwischen WR und Hausnetz geschaltet, nachdem Dehn meinem Elektriker davon abrat. (Allerdings vermute ich auch, dass Dehn die Situation nicht richtig verstanden hatte.)
Die Sternpunktverschiebung trat auf, als an dem Sontheimer Umschalter bei laufendem WR von "0" auf "Netz" geschaltet wurde. Das hätte aufgrund des vorgeschalteten Neutralleiters eigentlich nicht passieren dürfen. Es passierte zu einem Zeitpunkt bzw. mit einer Verkabelung, in der der Notstrombetrieb ebenfalls nicht funktionierte, bzw. der Deye das Versorgernetz nicht erfolgreich zuschalten konnte (erster Beitrag Punkte 3a und 3b).
Nachdem alle Kabel neu angezogen wurden, funktionierte der Notstrombetrieb jedoch wie erwartet (Punkt 3d).
Das lässt eigentlich nur darauf schließen, dass der Kontakt zum Neutralleiter zum fraglichen Zeitpunkt nicht oder nicht ausreichend gegeben war. Dann nützt ein vorgeschalteter Neutralleiter natürlich auch nichts 🙂.
Abschließend kann man sagen: Fehler passieren halt. Wir hatten zwei unterschiedliche fehlerhafte Verkabelungen, zuerst waren Load und Grid direkt verbunden (Punkt 2), dann der Neutralleiter nicht sauber angeklemmt. Und anscheinend hat der WR in beiden Situationen zwar keinen Fehler geworfen, jedoch gemerkt, dass etwas nicht stimmte, und sich entsprechend verhalten. Für die Überspannung konnte er wohl nichts.
LG Danni
danke für die Rückmeldung
aber jeder wie er will.
Auch meine Meinung - Sternpunktverschiebung bevor die Kabel nachgezogen worden sind. Vielleicht war der N mit Isolierung untergeklemmt…
Die Sternpunktverschiebung trat auf, als an dem Sontheimer Umschalter bei laufendem WR von "0" auf "Netz" geschaltet wurde. Das hätte aufgrund des vorgeschalteten Neutralleiters eigentlich nicht passieren dürfen. Es passierte zu einem Zeitpunkt bzw. mit einer Verkabelung, in der der Notstrombetrieb ebenfalls nicht funktionierte, bzw. der Deye das Versorgernetz nicht erfolgreich zuschalten konnte (erster Beitrag Punkte 3a und 3b).
Die Befürchtung hat man immer das eine träge Null große Schäden bringen kann. Vorbeugend versuche ich die Verbaucher gleichmäßig zu planen. Bei deiner Phase war Schaden, aber wer war auf den anderen Phasen als größerer Verbaucher oder auf 3 Phasen. Wenn die Verbraucher gleichmäßig verteilt sind ist die Verschiebung am geringsten und eine Gefahr bei 240 oder 250V ist nicht 380V
Klar, das ist natürlich der Idealfall, wenn man die Lastverteilung so planen kann. In der privaten Praxis ist das meist nur eingeschränkt möglich, unter anderem, weil die Lastspitzen häufig nur kurzzeitig auftreten und schlecht planbar sind.
Konkret in meinem Fall: Herd (2 Phasen) und Backofen (1 Phase) sind auf die drei Phasen aufgeteilt. Allerdings werden die zwei Phasen des Herdes selten gleichzeitig und gleich stark belastet, und selbst wenn man gleichzeitig den Backofen verwendet, zieht dieser beim Aufheizen seine 3 kW, und danach unregelmäßig nach Bedarf. Andere Verbraucher, die kurzzeitige Lastspitzen erzeugen, sind Kompressoren in Kühlschränken und Wärmepumpen.
Eine optimierte Steuerung der Kompressoren wäre zwar teilweise (gerade bei PV) extrem sinnvoll, wenn auch aus ganz anderen Gründen, das ist jetzt nicht Thema. Die Sorge, dass eine Sternpunktverschiebung auftritt, hätte ich allerdings auch dann nur, wenn irgendwas neu verkabelt wurde.
Die Lehre aus der Geschichte ist für mich, dass, wenn solche Veränderungen am Hausnetz vorgenommen werden (das betrifft sowohl die Verkabelung, als auch die Umschaltung auf Notstrom-Betrieb), die teuren und schlecht zu reparierenden bzw. ersetzenden Verbraucher zunächst getrennt bleiben. Im Endeffekt hab ich das ja auch gemacht, während der ganzen Geschichte war unsere WP getrennt, und wurde erst ganz zum Schluss zugeschaltet, als alles sauber lief, durchgemessen wurde und keine Probleme mehr auftraten.
Mittlerweile haben wir übrigens alles repariert und ersetzt, und der Schaden hielt sich in Grenzen, Größenordnung eher wenige hundert Euro. Wir sind also mit einem blauen Auge davon gekommen. Es sind seitdem keine Probleme mehr aufgetreten.
Ja, aber nach Stromausfall und zuschalten verusche ich zu beachten wer von allein angeht und dabei eine Schieflage erzeugen kann. Weil der Rest ist Normalbetrieb. Es muss nicht beim Umbau passieren. Läuft irgendein großer Verbaucher und die Null fliegt weg zieht er eh über alles Geräte die dann noch da sind. ProfWood hat da einen guten Beitrag zu gemacht glaube mit Notstrom 400V und fehlender Null.