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3.4 Batterieladeprofile und BMS-Kommunikation

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3.4.1 Warum unterschiedliche Ladeprofile? #

Batterietypen haben sehr unterschiedliche Anforderungen an das Laden:

Batterietyp Anforderungen an Ladeprofil
Lithium-Ionen Präzise Spannungs- und Strombegrenzung, Temperaturüberwachung, Puls-Ladung für Zellbalancierung
Blei-Säure Langsame Ladung, konstante Spannung, Vermeidung von Sulfatierung
Nickel-Cadmium Regelmäßige Vollzyklen zur Vermeidung von Memory-Effekt

3.4.2 Detailliertes Ladeprofil Lithium-Ionen #

  • CC/CV-Verfahren: Zuerst Konstantstrom (CC) bis 80 % Kapazität, dann Konstantspannung (CV) bis volle Ladung.

  • Balancieren der Zellen: Überwachung einzelner Zellspannungen und Ausgleich, um Überladung einzelner Zellen zu verhindern.

  • Temperaturabhängige Ladung: Reduzierung der Ladeleistung bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen, um Sicherheit zu gewährleisten.

3.4.3 BMS-Kommunikation – wie funktioniert das? #

Das BMS (Batteriemanagementsystem) ist die „Schaltzentrale“ der Batterie. Es überwacht:

  • Zellspannungen

  • Temperatur

  • Lade- und Entladestrom

  • Ladezustand (SOC) und Gesundheitszustand (SOH)

Der Hybridwechselrichter empfängt diese Daten über CAN-Bus oder RS485 und passt das Lade- und Entladeverhalten dynamisch an.

Vorteile der Kommunikation:

  • Erhöhung der Batteriesicherheit

  • Verlängerung der Lebensdauer

  • Optimierte Lade-/Entladezyklen

  • Echtzeit-Statusüberwachung

Beispiel aus der Praxis #

Ein Deye Hybridwechselrichter mit einer Pylontech-Batterie empfängt SOC-Werte und reduziert bei 90 % Ladung automatisch den Ladestrom. Ebenso wird bei zu hoher Temperatur der Ladevorgang pausiert, um Schäden zu vermeiden.