Entweder BattV am WR verwenden, dann kannst du die Ladeendspannung angeben oder du hast Zugriff auf das BMS und kannst dort die "Zielspannung" anpassen. Dann fährt der WR im Li Mode diese Spannung an und macht 100% daraus, der Akku ist aber nicht ganz voll.

In beiden Fällen gilt: Man sollte seine Anlage kennen und wissen was man tut, wegen Balancing und OVP Abschaltung...

Im Handy sind Lithium Ionen Batterien verbaut. Heimspeicher nutzen heute überwiegend lifepo4. Andere Zellchemie. 

Gibt es dafür fundamentierte wissenschaftliche Erforschung oder sind das Thesen aus dem Wahrheitsministerium? 

@roman Netter Kerl, danke für deine Hilfe 😀

Bei mir in den Einstellungen des Wechselrichters steht "Lithium". Deshalb gehe ich davon aus, dass das auch "Lithium" sind. Schönen Abend noch

@ghost Ok danke, dann hat sich das schon erledigt, bin überhaupt nicht vertraut. Dachte, es gäbe vielleicht einfach eine Einstellung für so was, ähnlich wie auf dem Handy. Da lass ich dann die Finger weg.

@ralf , du hast mit Sicherheit lifepo4. Keine Lithium Ionen Batterien. Lifepo4 heißt Lithium Eisen Phosphat. Google wird dir da helfen. Woher kommt nun die Weisheit, man solle nur bis 80% aufladen?

https://www.researchgate.net/figure/Effect-of-other-SOC-ranges-0-to-20-80-to-100-and-0-to-100-on-the-cycling-life-of-a_fig2_261135878

Interessant, das die total Entladung weniger schädlich zu sein scheint als die total Ladung. 

Im Deye lässt sich ja nur die Entladetiefe einstellen, schade dass dann nicht auch der Maximalstand geht. Vielleicht mal China vorschlagen 😀

@benni82 jup wäre was. Allerdings muss man auch bedenken dasss man zwecks ballancen ab und zu schon vollladen sollte. aber der typische Sommerbetrieb eines Hausspeichers zwischen 100 und 70% ist tatsächlich nicht optimal (auch bei LiFePo)

Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Warum? 

Zum einen erstmal die typischen Handyakku. Zum einen sind dies keine lifepo, sondern haben eine andere Zellchemie. Zum anderen verfügt im Gegensatz zu unseren Heimspeichern, der Akku nur über eine simple Ladeautomatik und kein vollumfängliches BMS. 

Bei herkömmlichen Lithium Ionen Akku geht man von 600-700 Zyklen aus. Typische Li Akkus mögen vor allem keine Überladung. Die einfache Elektronik überwacht den Spannungszustand schätzt danach die Prozente. 

Jetzt wieder zu unseren Heimspeichern. Das BMS schützt den Akku vor zu tiefer und zu hoher Ladung. Die Werte sind meist vom Hersteller fest einprogrammiert und sollten eigentlich nicht wirklich verändert werden. Das BMS überwacht jede einzelne Zelle und gleicht die Ladung und auch die Entladung an. Was der Akku übel nimmt sind übermäßig hohe Ströme außerhalb seiner Leistungsfähigkeit und auch davor schützt das BMS. Ein lifepo kann zum Beispiel bei Schnellladung 3C Energie aufnehmen, wird jedoch vom Hersteller auf maximal 1C begrenzt. Jeder der schon einmal mittels Software in seinen Akku geschaut hat konnte feststellen ,daß die maximalen Spannungen nicht ohne Eingriff in die Wette erreicht werden können. 

Nehmen wir zum Beispiel eine Eve Zelle. Der Hersteller gibt die maximale Ladespannung von 3,65 Volt je Zelle an. Bei 16 Zellen macht dies 58,4 Volt. Wessen Akku wird nun im Grenzbereich gefahren? Ich wette, nicht einer. 

Unsere BMS messen den Stromfluss in den Akku und aus dem Akku. Damit wird der SOC errechnet und nicht geschätzt . Und zwar auf der Grundlage der realen Daten.  Wer kennt das nicht beim ersten Vollladen wenn der Akku 100 % zeigt und immer noch hinein geht? Nach ein paar Zyklen gibt sich dies.

Stoppe ich meinen Akku von nun an bei 80%, sind diese dann aber nach einigen Zyklen 100%. Und das BMS zeigt mir bei 100% nicht mehr 100Ah sondern 80Ah an. 

@roman vielen Dank für die ausführliche Erklärung

Meine BMS melden SOC 100 % bei 10 % über der Nennkapazität nach über einem Jahr je Zelle 3,50 Volt. Nur als Beispiel. 

Um die ursprüngliche Frage zu beantworten, ja auch LiFePo4 altern schneller wenn sie auf ihre maximale Spannung gebracht werden. Ob die angezeigten 100% wirklich 100% sind ist eine andere Frage. Das hat der Hersteller in seiner Software definiert.

Der Fakt dass der SOC komplett wegläuft wenn man nicht ab und zu vollläd zeigt ja schon die Genauigkeit des Integratinsverfahren des Stroms über die Zeit.

Zu behaupten dass Handyladesysteme primitiver wären halte ich für gewagt. Ich kenne keine Zahlen, aber es würde mich nicht wundern wenn das BMS von einem IPhone in der Entwicklung teuerer ist als das BMS vom Chinesen.

Ein Handy hat nur EINE Zelle (3,7V) das braucht überhaupt kein BMS! Tiefentladeschutz und Ladeendspannung - fertig.

SOC läuft überhaupt nicht davon, wenn dann die Spannung einzelner Zellen und dies gilt es durch den Balancer im Griff zu behalten oder per BMS zur Not zu begrenzen/abzuschalten.

@ghost stimmt. Dennoch verbaut Apple bestimmt BMS, die mehr kosten als eine chinesische Akkufabrik. 😁